Faire Fußbälle für Heubacher Vereine

Bälleübergabe mit dem Bürgermeister Joachim Ruppert, Stadt Groß-Umstadt (li.), Klaus Menge (3.v.li.), Stefan Menge (3.v.re.) (beide Geschäftsführer FRENGER SYSTEMEN BV) und Vorständen, Jugendtrainern und E-Jugend-Spielern des Sport- und des Turnvereins Heubach.
Bälleübergabe mit dem Bürgermeister Joachim Ruppert, Stadt Groß-Umstadt (li.), Klaus Menge (3.v.li.), Stefan Menge (3.v.re.) (beide Geschäftsführer FRENGER SYSTEMEN BV) und Vorständen, Jugendtrainern und E-Jugend-Spielern des Sport- und des Turnvereins Heubach.
Ende September 2019 gab es für zwei Vereine im Groß-Umstädter Stadtteil Heubach eine schöne Überraschung: Dr. Klaus Menge, als Geschäftsführer bei FRENGER SYSTEMEN BV zuständig für Forschung, Entwicklung und Vertrieb, hatte 20 Fairtrade-Fußbälle beschafft - ein tolles Geschenk für die Fußballer des Sportvereins und die Ballkünstler des Turnvereins.
 
Auf Anfrage der Stadt Groß-Umstadt, die seit vier Jahren den Titel Fairtrade-Stadt trägt, hatte sich der Hersteller von hocheffizienten Deckenstrahlplatten sofort bereit erklärt, dieses Sponsoring im Rahmen der fairen Woche 2019 für die Heubacher Vereine zu übernehmen.
 
Bei leichtem Nieselregen fand die Übergabe in den FRENGER-Geschäftsräumen statt. Die Bälle sind beim Sportverein Heubach sehr willkommen, der Turnverein begnügt sich für unterschiedliche Spielangebote mit dem kleineren Teil der Spende. Die, würdigte der Bürgermeister Joachim Ruppert in seiner kurzen Ansprache, passe perfekt ins Bild der Stadt, die immerhin seit vier Jahren den offiziellen Titel Fairtrade-Stadt trage und das an vielen Stellen lebe. „Wir sind stolz darauf, dass Sponsoren auf diese Weise Gutes tun - für die Familien in den Herstellerländern und für die jungen Menschen hier, die Fairness nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch im weltweiten Handel verstehen und schätzen lernen. Für die Spender ist der aufzuwendende Geldbetrag erschwinglich - und allemal nachhaltiger angelegt als für andere Werbemaßnahmen.“
 
Dr.-Ing. Klaus Menge, Geschäftsführer bei und verantwortlich für Forschung, Entwicklung und Vertriebn sagt dazu: „Als ortsansässiges Unternehmen liegen unsere Werte vor allem auf Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Das wird zum einen durch die ständige Weiterentwicklung unserer hocheffizienten Deckensysteme erreicht. Auch unser Firmengebäude verbraucht dank Geothermie, Photovoltaik und einer Gebäudehülle, die deutlich besser als die EnEV-Vorgaben ist, nur rund 9 kw/h pro Jahr und qm Gebäudegrundfläche. Und als gebürtige Heubacher ist es für uns natürlich sehr wichtig, nicht nur Energie einzusparen, sondern auch die lokalen Vereine zu unterstützen.“ Sein Bruder Stefan Menge, als Geschäftsführer bei FRENGER SYSTEMEN BV für Produktion und Technik zuständig, ergänzt: „So fördern wir die Vereine nicht nur durch unsere aktive Mitarbeit, sondern eben auch durch die Beschaffung entsprechender Hilfsmittel. Umso schöner, dass wir dank Fairtrade die Möglichkeit haben, hier in doppelter Hinsicht zu helfen: einmal vor Ort bei uns und zum anderen - durch fair gehandelte Produkte – bei den Herstellerfamilien direkt in Pakistan.“
 
Egal wo auf der Welt Fußball gespielt wird, über den Hauptdarsteller des Spiels, den Ball, wissen die meisten Menschen nichts. Bälle sind meist handgemacht, oft von Personen mit langen Arbeitszeiten und schlechten Arbeitsbedingungen. Handgefertigte Fußbälle werden überwiegend in Pakistan produziert. Ungefähr 40 Millionen Stück, zu Weltmeisterschaften bis zu 60 Millionen, werden im Norden des Landes, hergestellt. Insgesamt sind rund 40.000 Menschen in Pakistan in der Fußballindustrie tätig. Näherinnen und Näher werden nicht pro Stunde, sondern pro Ball bezahlt. Fairtrade hat sich zur Aufgabe gemacht, gerechtere Bedingungen im Welthandel voranzutreiben und ein ausgewogeneres Wirtschaftssystem zu schaffen. Durch Fairtrade erhalten Fußballproduzentinnen und –produzenten bessere Arbeitsbedingungen. Für sie gilt der Fairtrade Hired Labour Standard, der voraussetzt, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter mindestens den nationalen Mindestlohn erhalten. Zudem erfordern die Fairtrade Standards, dass die Arbeitsbedingungen und Löhne kontinuierlich verbessert werden. Besonders Frauen profitieren von den Fairtrade-Standards. Die Standards verbieten die Diskriminierung von Frauen und schreiben vor, dass die Arbeitgeber darauf achten müssen, dass die Arbeitsbedingungen in Fabriken oder Nähzentren speziell auch für die Bedürfnisse von Frauen angemessen sind. Ausbeuterische Kinderarbeit ist verboten.
 
Die Fairtrade-Prämie ermöglicht es den Angestellten in gemeinsame Projekte zu investieren, die die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen vor Ort verbessern. Im pakistanischen Sialkot haben die Arbeiter die Prämie beispielsweise in Busse investiert, um Arbeiterinnen und Arbeiter zur Fabrik und wieder nach Hause fahren. Außerdem wurden Bücher und Schultaschen für Kinder gekauft und Trinkwasser-Systeme angelegt. Es gibt also viele gute Gründe, warum Fairtrade den Unterschied macht.